Gestern hat mir meine liebste und engste Freundin nach einem Telefonat eine Frage via whatsapp gestellt: Wie geht es Dir?
Mir kamen sofort die Tränen. So plötzlich, dass ich selbst ganz überrascht von meiner Reaktion war. Aber es war nicht nur die Frage sondern auch die Tatsache, dass ich keine Antwort darauf hatte. Meine ersten Gedanken war: müde, ausgelaugt, erschöpft. Seit über vier Monaten dreht sich in meinem Leben alles um die Welpen. Sie sind zu Zeit mein Lebensmittelpunkt und das ist auch ok. Aber ich fühle mich oft so fremdbestimmt, etwas, womit ich nicht gut umgehen kann. Wenn ich eingeengt werde, tendiere ich zu Ausbruch, zu Flucht. Ausbruch aus dem Job, der Situation, der Freundschaft, der Beziehung.
In den letzten Monaten hatte ich oft den Drang auszubrechen, aufzugeben und zu flüchten. Mein Leben wäre mit einem Schlag wieder viel einfacher. Nicht mehr überlegen zu müssen, ob man sich auf diese oder jene Wiese legen kann,
weil evtl. andere Menschen dort sind, die keine Hunde mögen. Nicht mehr überlegen zu müssen, ob es die Leute im Büro vllt doch stört, wenn die Welpen mal bellen. Nicht mehr darüber nachdenken zu müssen, ob wir ins Café gehen können oder den/die Freundin zu Hause zu besuchen.
All das und noch mehr findet jeden Tag in meinem Kopf statt. All diese Überlegungen stelle ich an und das strengt an, engt ein und nimmt mir manchmal die Luft zu atmen. Ich bin in einem ständigen Zustand des Abwägens von Bedürfnissen: meiner eigenen (ja ja, der Esel nennt sich immer zuerst - aber in diesem Fall war das ganz bewusst), die der Welpen und der anderer Menschen in meinem Umfeld. Meine eigenen Bedürfnisse habe ich die letzten Monate sehr hinten gestellt und ich habe beschlossen, diesen wieder mehr Raum zu geben. Deshalb beschäftige ich mich heute damit: was will ich und wie komme ich dort hin :)
Und plötzlich bin ich nicht mehr so traurig und kann das Gesicht meiner Mutter vor Augen und ihre Stimme in meinem Kopf hören, die mir sagt: du machst das schon.
Happy Sunday und: wie geht es euch?
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