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Still stehen

Manchmal wüsche ich mir, dass die Welt stehen bleibt. Nur für ein paar Stunden. Zum Luft holen. Durchatmen. Stillstehen.

Zeit haben, die eigene, kleine Welt wieder in Gang zu setzen.


Aber die Welt da draußen nimmt keine Rücksicht auf die eigene Welt. Sie dreht sich weiter. Jeden Tag. Unermüdlich. Und manchmal bedrohlich.

Die Welt da draußen nimmt keine Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten. Denn diese Welt da draußen ist geprägt von einer Gesellschaft, in der jedes Mitglied “funktionieren” und Leistung erbringen muss, um etwas Wert zu sein.


In einer solchen Gesellschaft macht der Leistungsanspruch auch nicht vor unseren Hunden Halt. Auch sie müssen Leistung erbringen, brav sein, nicht bellen und sich Gesellschaftlich korrekt verhalten. Durchgesetzt wird das dann mit gesellschaftlich anerkannten Mitteln. Mit Mitteln, die so veraltet sind, wie die Leistungsgesellschaft selbst.


Aber der Wert einer Person, eines Lebewesens darf von niemand anderem bestimmt werden, als durch die Person, das Lebewesen selbst. Wer sind wir als Gesellschaft, dass wir uns das anmaßen entscheiden zu dürfen.


Ich bin gerade an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich mich frage, warum ich meinen Wert abhängig von einer Gesellschaft mache, die mir in schwierigen Zeiten so wenig Rückendeckung gibt. Die mich ausgrenzt, wenn ich mich nicht an die Regeln halte, nicht der Norm entspreche, mich gesellschaftlichen Werten widersetze, weil ich ich sein mag, weil ich daran glaube, dass jedes Lebewesen, es verdammt nochmal verdient hat, mit Respekt und Achtsamkeit behandelt zu werden, dass wir immer hinter die Fassade schauen sollten.


Ich bin manchmal so müde. Möchte verschnaufen. Stillstehen. Und einfach ICH sein…

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